Betreuungsnotstand

Pragmatische Lösung in der Mittagsbetreuung der Nachbarschaftshilfe Garching e.V.

Das Team der Mittagsbetreuung an der Grundschule Garching Ost (Mibe Ost) ist mit dreiköpfiger Verstärkung ins neue Schuljahr gestartet. Die neuen Kolleginnen kommen in der kurzfristig ins Leben gerufenen „Notgruppe“ zum Einsatz – denn für über 20 Grundschulkinder bzw. deren Eltern fehlte zum Schuljahreswechsel ein nachschulischer Betreuungsplatz in Garching – nicht nur bei der Mittagsbetreuung, sondern auch bei den zuständigen Horteinrichtungen!

Mitte Juli 2023, also kurz vor den Sommerferien, gab es zwischen der Stadt Garching und der Nachbarschaftshilfe Garching e.V. diverse Gespräche. Die Frage war konkret, ob man in der Mittagsbetreuung an der Grundschule Garching Ost zum Schulbeginn 2023/2024 eine "Notgruppe" eröffnen könne. Um den dringenden Betreuungsbedarf zumindest für das kommende Schuljahr zu decken. Zu diesem Zweck wurde von der Schule ein Klassenzimmer zur Verfügung gestellt. Die Stadt stand der Nachbarschaftshilfe und dem Team der Mittagsbetreuung bei der Schaffung der Rahmenbedingungen und auch später bei administrativen Aufgaben tatkräftig zur Seite. Vielen Dank an dieser Stelle für die tolle Zusammenarbeit!

Ob die Personalsuche derart kurzfristig gelingen würde, das stand tatsächlich bis Mitte August noch nicht fest. Die Nachbarschaftshilfe setzte dafür alle Hebel in Bewegung und bewies angesichts der akuten Not wieder einmal Pragmatismus. Für Einrichtungsleiterin Angelika Kraus war, wie sie sagt, der Gedanke „Gutes tun zu wollen“ die persönliche Motivation für ihren Einsatz. Bereits beim Tag der Offenen Tür Ende März 2023 hatte sie von existentiellen Problemen erfahren, die für manche Familien mit einem fehlenden Betreuungsplatz verbunden waren. Diese Eltern durften natürlich nicht im Stich gelassen werden! Ein entsprechend breitflächiger Personalaufruf führte letztendlich zum Erfolg. Statt der bisher 40 können derzeit 63 Kinder in der Mittagsbetreuung Ost betreut werden.

Das neue Team besteht aus einer Erzieherin, einer Tagespflegeperson und einer Quereinsteigerin mit Erfahrung in Sachen Kinderbetreuung. Die Drei werden begleitet durch das Stammkollegium, welches ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht – wodurch der pädagogische Anspruch der Einrichtungsleitung gewahrt bleibt. Vorerst gilt diese Lösung für ein Schuljahr. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht bekannt.

Der behelfsmäßige Gruppenraum ist zwar „nur“ ein Klassenzimmer, die Kinder kommen dennoch sehr gerne. Der Schwerpunkt der Mittagsbetreuung liegt im „zusammen leben lernen“; mit all den Kulturen, Nationalitäten und Religionen, den unterschiedlichen sozialen Hintergründen und Lebensweisen. Die Kinder haben in der Mittagsbetreuung Raum für Bewegung, Zeit für Aktionen, aber auch Möglichkeiten zum Entspannen nach der Schule.

Alle sind dankbar und froh um die aktuelle Lösung - eines wohl leider langfristigen Problems…